Weiter bis zur Ostküste – oder doch nicht?
190 Mio Euro waren einst für den Wiederaufbau
der alten Trasse nach Artà bewilligt worden. Doch diese 190
Mio Euro waren leider unter der neuen Regierung gar nicht vorhanden – weshalb die Bauarbeiten auf dem
folgenden Abschnitt nach mustergültiger Renovierung der Bahnhofsgebäude, dem
Erneuern der Trasse und der Brücken wie Tunnels bis auf weiteres eingestellt
wurden: Es sieht so aus, als würden nur noch Gleise und Schotter fehlen, damit
die Züge – ebenfalls dem alten Trassenverlauf folgend – westlich von Manacor am
Puig de Son Galiana vorbeifahren und in Sant Llorenç des Cardassar einlaufen
können. Der Bahndamm führt nun westwärts in Richtung Serra de Llevant, dem aus
kleinen, einzelnen Bergmassiven bestehenden Höhenzug im Osten der Insel, und
kommt nach San Miguel / Son Carrio, wo eine große neue Fahrzeughalle und die
renovierten Bahnhofsgebäude von der angedachten Funktion als Betriebswerk für die
neuen, eigens für diese Strecke beschafften
Elektrotriebwagen der Reihe 91 künden.
Inzwischen befindet sich hier ein kleines Eisenbahnmuseum, von dem aus schon 2020 historische Pendelzüge in den Nachbarort Sant Llorenç des Cardassar starten könnten: Zumindest auf diesem kurzen Abschnitt sollen doch noch Gleise zum Liegen kommen. Doch auch dieses Projekt ruht derzeit (Oktober 2018), da die hierfür bewilligten 4,3 Mio Euro eingefroren wurden. Vor den nächsten Wahlen auf Mallorca im Mai 2019 scheint hier nichts weiter zu gehen.
Betreiber des Museums ist die Fundacio Ferrocaib (www.ferrocaib.org), deren Mitarbeiter jeden letzten Samstag im Monat die Tore öffnen und Besuchern die hier verwahrten sowie in Aufarbeitung befindlichen Fahrzeuge zeigen. Dazu gehören neben Personenwagen aus der Frühzeit der mallorquinischen Bahn (darunter auch ein Replika) auch WUMAG-(Trieb)Wagen 316 und 510 von 1929, beide aus Portugal, sowie die grüne, einst bei der Sóller-Bahn im Einsatz stehende Diesellok Ferrotrade D-1 von 1968 und die blaue, dreiachsige Arbeitsdiesellok vom Typ "Batignolles 1207". Größtes Projekt ist die rund 100 Jahre alte Henschel-Dampflok der Bauart Mallet vom Typ C.P.E-215, die weitgehend zerlegt wurde und Schritt für Schritt wieder aufgearbeitet werden soll - sofern entsprechende Finanzmittel und Ressourcen bereitgestellt werden.
Inzwischen befindet sich hier ein kleines Eisenbahnmuseum, von dem aus schon 2020 historische Pendelzüge in den Nachbarort Sant Llorenç des Cardassar starten könnten: Zumindest auf diesem kurzen Abschnitt sollen doch noch Gleise zum Liegen kommen. Doch auch dieses Projekt ruht derzeit (Oktober 2018), da die hierfür bewilligten 4,3 Mio Euro eingefroren wurden. Vor den nächsten Wahlen auf Mallorca im Mai 2019 scheint hier nichts weiter zu gehen.
Betreiber des Museums ist die Fundacio Ferrocaib (www.ferrocaib.org), deren Mitarbeiter jeden letzten Samstag im Monat die Tore öffnen und Besuchern die hier verwahrten sowie in Aufarbeitung befindlichen Fahrzeuge zeigen. Dazu gehören neben Personenwagen aus der Frühzeit der mallorquinischen Bahn (darunter auch ein Replika) auch WUMAG-(Trieb)Wagen 316 und 510 von 1929, beide aus Portugal, sowie die grüne, einst bei der Sóller-Bahn im Einsatz stehende Diesellok Ferrotrade D-1 von 1968 und die blaue, dreiachsige Arbeitsdiesellok vom Typ "Batignolles 1207". Größtes Projekt ist die rund 100 Jahre alte Henschel-Dampflok der Bauart Mallet vom Typ C.P.E-215, die weitgehend zerlegt wurde und Schritt für Schritt wieder aufgearbeitet werden soll - sofern entsprechende Finanzmittel und Ressourcen bereitgestellt werden.
Ob die Fahrzeughalle in Son Carrio jemals Schienen-Anschluss erhalten wird? Inzwischen dient sie immerhin schon einmal als Eisenbahn-Museum, die Triebwagen-Wracks sind verschwunden (2018, unten) |
In Aufarbeitung im kleinen Eisenbahnmuseum von Son Carrio: WUMAG 510 (gebaut in Görlitz 1929) |
Die dreiachsige Arbeitslok vom Typ "Batignolles 1207", gebaut Ende der 60-er-Jahre, stand von 1981 bis Ende letzten Jahrhunderts im Einsatz auf Mallorca (Strecke Palma - Inca). |
WUMAG 316, ebenfalls 1929 in Görlitz gebaut, wurde bereits mustergültig aufgearbeitet. |
Kurz vor dem folgenden Bahnhof von Son Servera soll die Bahn jedenfalls wieder über ihre schöne Steinbrücke tuckern, um sich nach dem Ort durch eine reizvolle Hügellandschaft zu schlängeln und nach einer kräftigen Linkskurve durch die Gartenlandschaft, den die Araber einst „Yartan“ nannten, vorbei an einer weiteren bereits etwas voreilig fertiggestellten riesigen Fahrzeughalle im Bahnhof des Dorfes Artà zu enden.
Dieser wartet nun schon seit rund zehn Jahren und zwei
Renovierungsschritten auf seine Reaktivierung: Ende der 90-er-Jahre noch
verfallen, wurde er Anfang des Jahrtausends aufwendig renoviert und zu einer
Kunsthalle umgebaut. 2010 sind dann wiederum die Bauarbeiter aufs Bahngelände
gezogen, um die ehemaligen Nebengebäude und Bahnsteige für die künftigen
Fahrgäste aufzubauen. Nun könnten die Züge kommen – würden nicht auch hier
Oberbau und Gleise und über 130 Mio Euro fehlen, was dem gewünschten Anschluss
von Artà an das mallorquinische Eisenbahnnetz auch noch einige Zeit im Weg
stehen wird. So bleibt den Radfahrern noch auf absehbare Zeit ein schöner Railtrail.
(Text: Wolfgang Heitzmann, Mitarbeit: Klaus-J. Vetter)
Letzte Aktualisierung Oktober 2018
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