Spurensuche: Die Strecken nach Felanitx und Santanyi

Wer sich auf den Spuren der mallorquinischen Eisenbahn-Geschichte bewegen will, findet heute vor allem im Osten der Insel ein Betätigungsfeld:

(Palma –) Santa Maria del Cami – Felanitx


Am auffälligsten ist die Trasse dieser 1968 stillgelegten Strecke noch direkt am Abzweig von der Hauptlinie nach Inca: Kurz nach dem Bahnhof Santa Maria del Cami beschreibt der Bahndamm eine Südkurve, führt unter der Straßenbrücke durch und zieht sich recht gerade in Richtung Santa Eugenia. Von hier an verlieren sich die Spuren immer wieder: Die alten Empfangsgebäude sind zwar an fast allen Unterwegsstationen noch auszumachen, sind aber seit Jahren anderweitig genutzt und fernab jeden Gleises (Santa Eugenia: Schwimmbad /Sportplatz). Das ehemalige Empfangsgebäude an der alten Hauptstraße in Algaida ist kaum noch als solches auszumachen und in Privatbesitz.

In Montuiri liegt das heute privat genutzte Bahnhofsgebäude etwas versteckt im heutigen Industriegebiet westlich des Ortes. Offensichtlicher dagegen der Bahnhof Porreres, der am Ortsende in Richtung Campos liegt und als Ruine inmitten zahlreicher Baumaßnahmen noch erhalten ist.

Nicht mehr existent ist das frühere Empfangsgebäude von Felanitx, doch auf dem ehemaligen Bahngelände lassen sich noch die Reste von Lokschuppen und Güterhalle finden. Im nahegelenenen Restaurant Estacion zeugen Fotos aus den 60-er-Jahren von der früheren Lage und dem Verkehr auf dem Bahnhof.

Palma – Lluchmajor – Santanyi


Als erste der drei großen Verbindungen stillgelegt, finden sich hier kaum noch Überreste der ehemaligen Bahnstrecke: Sie führte nahe am Flughafen und an El Arenal vorbei und erreichte als erstes Llucmajor (heute Privatgebäude). Bis Campos hielt sich die Strecke nahe an der Straße, bevor sie gen Süden nach Ses Salines abbog (hier ist das Empfangsgebäude restauriert und in eine Finca umgebaut worden) und dann in einem leichten Bogen über Llombards (Gebäude; Privatbesitz) nach Santanyi führte. Hier zeugen noch der alte, zunehmend verfallende Lokschuppen, eine Drehscheibengrube und Reste des Güterschuppens (alles am Ortseingang, von Ses Salines kommend) von der ehemaligen Bedeutung als Endbahnhof; das Empfangsgebäude ist nur recht schwer etwas weiter in Richtung Ortsmitte auszumachen, es dient als Wohnhaus.

(Text: Klaus-J. Vetter)

Letzte Aktualisierung September 2018.

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